Viele der positiven Aspekte eines dualen Studiums kann ich bestätigen: Finanzielle Sicherheit der Studierenden durch den Lohn im Betrieb, praxisnahe Vorbereitung auf den Beruf durch die Verzahnung von Theorie und Praxis, hohe Übernahmequoten der Betriebe und gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind die wichtigsten.
Auch bei den Kritikpunkte kann ich nur nicken. Vor Aufnahme des Studiums würde ich immer prüfen, ob Studium und die Arbeitsphasen thematisch und organisatorisch adäquat „verzahnt“ sind. Gemeint ist, dass die Studierenden theoretischen Inhalte aus dem Hochschulunterreicht in den Betrieben in der Praxis erproben. Hier sollten sich Hochschulen und Unternehmen eng abstimmen. Studieninteressierten kann ich nur raten, hier genau nachzufragen.
Hochwichtig für die Studierenden ist zudem, dass sie rechtlich auf der sicheren Seite sind. Sie sollten sowohl mit der Hochschule als auch mit dem Unternehmen einen Vertrag geschlossen haben. Zudem sollte transparent sein, welche Abkommen zwischen Hochschule und Unternehmen bestehen und wie das Dreiecksverhältnis zwischen Studierenden, Hochschule und Unternehmen gestaltet ist. Sollten hier Mängel herrschen oder die Auskunft verweigert werden, dann rate ich von solchen Studienangeboten generell erst einmal ab. Aber „schwarze Schafe“ finden sich überall, auch unter den Hochschulen. Generell finde ich in meinen Beratungen für meine Klienten oft sehr solide Progrramme.
In vielen Fällen sind duale Studiengänge gut organisiert. Weil sie praxisorientiert sind und theoretische Inhalte vermitteln, vermittels derer Materien intellektuell durchdrungen werden können, sind sie zu recht attraktiv. So wachsen die Studierenden schon während des Studiums in den Beruf hinein. Man kann sich fragen, welche Art von Betriebswirt in einem Unternehmen eher erwünscht ist: Der Absolvent eines Vollzeit-Studienganges BWL, dessen Wissen, abgesehen von einigen Praktika, eher in der Theorie besteht, oder aber dem Absolventen eines dualen Studiums, der in der Praxis bereits erprobt ist?
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